Grüner OV Mengede zum Waltroper Gewerbegebiet "Dicker Dören"

Mengede
17.03.2021 – Bericht, Pressemitteilung

Unser Statement zur geplanten Industrieansiedlung „Dicker Dören“


Die Stadt Waltrop hat die Anwohnerschaft im Groppenbruch für den 22.03.2021 zu einer Online-Planungswerkstatt bezüglich der geplanten Ansiedlung eingeladen. Wir als Mengeder Grüne sind ausdrücklich gegen die geplante Ansiedlung und möchten hiermit nochmal unsere Beweggründe darlegen:

  1. Direkte lokale Beeinträchtigung:
  2. Die Industrieansiedlung dort führt unmittelbar zum Verlust an Natur im direktem Blickfeld der dortigen Anwohnerschaft. Es ist sowohl mit steigenden Lärm- und Verkehrsbelastungen, wie auch mit Lichtverschmutzung durch nächtliche Beleuchtung des Areals zu rechnen. Durch die Nähe zum Kanalradweg wird der gesamte Grünzug neben der Anwohnerschaft auch von Erholungssuchenden aus der weiteren Umgebung genutzt. Auch hier sind Einschränkungen zu befürchten.

  3. Lokale und Globale Umweltauswirkungen für unsere Stadt:
  4. Die Grüngürtel sind wichtige Frischluftschneisen für die gesamte Stadt. In der „Umweltprüfung Regionalplan Ruhr“ wird von einer hohen klimaökologischen Bedeutung gesprochen. Wir haben keinerlei Hinweise auf eine Berücksichtigung dieses Umstandes in der Planung. Wie andere Städte im Ruhrgebiet hat Dortmund jetzt schon massive Probleme bei der Luftreinhaltung und ist dadurch auf die vorhandenen Luftschneisen besonders angewiesen. Dazu kommt noch im Sommer die Erwärmung der Luftmassen durch die Hallenbauten nebst zugehöriger versiegelter Fläche. Zusätzlich zum direkten Verlust an Grün ist auch die Teilung der Lebensräume ein Faktor. Nur um ein Beispiel zu bringen: Dort ist ein lebendiger Amphibienbestand vorhanden, der jetzt schon bei saisonalen Wanderbewegungen Verluste erleidet. Mehr Verkehr und mehr Asphalt wird es diesen Tieren zukünftig noch schwerer machen.

  5. Wie sind denn die Alternativen?
  6. Diesen Punkt hätte man vielleicht sogar nach vorne stellen können. Setzt man mal die reine Waltroper Brille auf, kann man fast Verständnis entwickeln. Mit der Gewerbeansiedlung soll ein Angebot geschaffen werden für eine alteingesessene Firma, die hochwertige Arbeitsplätze im Fahrzeugbau anbietet. Auch uns ist sowohl die Firma wie auch anhängige Arbeitsplätze ebenfalls nicht egal. Daher möchte ich an dieser Stelle betonen, unsere Ablehnung gegen diese Ansiedlung fußt auf den oben genannten unmittelbaren Auswirkungen. Würden wir über eine Brach- statt Grünfläche reden und würde dort erkennbar versucht, sowohl Umweltauswirkung wie auch Belastungen von Anwohnern zu minimieren, könnten wir als Grüne auch Industrie mittragen. Und Brachen gibt es ja. Stichwort: Knepper-Gelände. Daher ist es uns ein ganz wichtiges Anliegen, gerade hier im eng bebauten Ruhrgebiet Dinge auch global zu sehen, ohne Kirchturmdenken! Das wäre auch für den ÖPNV zwischen den Städten manchmal sehr hilfreich. Wir hoffen daher auf eine zufriedenstellende Lösung, im besten Fall auf einer passenden Brachfläche unabhängig davon wessen Boden das nun ist.

Thomas Rossen, OV-Sprecher

Bilder zum Thema von Mitgliedern und Anwohner*innen gibt es hier

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